Zum Jahreswechsel 2023

Digitaler Weihnachtsbaum

Liebe Mitglieder,

ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Nicht nur, was den Verein angeht, sondern weit darüber hinaus. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat uns gelehrt, dass internationale Verträge nicht mehr schützen, sie können gebrochen werden.
Das Wort der „Zeitenwende“ von Bundeskanzler Olaf Scholz ist nicht umsonst Wort des Jahres geworden. Denn in der Tat bedeutet dieses Ereignis, dass es keinen absoluten Verlass auf die Einhaltung geschlossener Verträge mehr gibt.  Der Bruch des Vertrauens in die Vertragspartner beschädigt das Zusammenleben der Völker auf unserer Erde grob. Misstrauen tritt an die Stelle von Vertrauen, Misstrauen beschädigt alle internationalen Beziehungen, führt zu gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Rückschlägen.

Zerstörtes Vertrauen wieder aufbauen

Es ist eine Katastrophe, dass die Auswirkungen einer Aggression solch‘ tiefgreifende Umorientierungen, ja Verwerfungen, mit sich bringen. Dies nutzt niemandem – auch dem Aggressor nicht, der jetzt versuchen muss, einen Ausweg oder besser: einen neuen Weg zu finden, um das zerstörte Vertrauen wieder aufzubauen.
Ich denke, wir alle wünschen uns nichts sehnlicher, als dass dies im kommenden Jahr gelingen möge. Und ich habe da durchaus Vertrauen in unsere Politiker.

Schutz der Grundrechte

Wenn wir in diesem Jahr Weihnachten feiern, sollten wir auf den Iran schauen, auf China und auch auf Entwicklungen bei uns, damit wir die Bedeutung der Grundrechte – Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, Koalitionsfreiheit, Rechtssicherheit, Wahlrecht, Pressefreiheit – erkennen und als erarbeitetes Recht schützen. Andere zeigen uns, dass es Sinn macht, dafür sein Leben zu riskieren. Nur der demokratische Staat schützt vor Willkür und nur der soziale Staat kann davor schützen, verantwortungsbewusst die Folgen von Krieg und Inflation für die Menschen zu lindern. Unsere ureigene Verantwortung sollte dadurch nicht geschmälert werden, sondern sie sollte Grundstein für die Erhaltung eines guten, demokratischen Systems sein

Digitalisierung kennt keine Grenzen

Unser Verein hat im vergangenen Jahr versucht, die politische Debatte im Gesundheitsbereich zu bereichern. Wir haben uns hinter die ScanBalt Erklärung zur European Health Data Space gestellt und damit deutlich gemacht, dass wir an europäischen Lösungen mitwirken. Digitalisierung kennt keine nationalen Grenzen. „Unsere Regierungen sind im Grunde genommen Institutionen aus dem 2o. Jahrhundert. Beamte und Bürokraten arbeiten nicht in einem Umfeld, in dem die technologische Revolution eine Rolle spielt. Die Menschen, die den Wandel herbeiführen, die unsere Gesellschaft, unsere Lebens- und Arbeitsumwelt verändern und die unsere Einstellungen gegenüber der Technologie prägen, diese Menschen befinden sich in einem anderen Raum als die politischen Entscheidungsträger.
Die große Aufgabe ist es, die beiden in einem Raum zusammen zu bringen.“ Soweit Tony Blair am 19.12.23 in der Süddeutschen Zeitung. Besser kann man unsere Aufgabe nicht beschreiben. Deshalb arbeiten wir ja an Bündnissen mit denjenigen, die die Herausforderungen erkannt haben.

Institut des Vereins will Datenaustausch erleichtern

Unser Abkommen mit der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung, wechselseitig Mitgliedschaften anzuerkennen und Mitwirkungsmöglichkeiten zuzulassen, unsere Gespräche mit ScanBalt über europäische Lösungen beispielweise im Datenraum (siehe Erklärung unter https://scanbalt.org/support-the-declaration-eu-health-data-space/), erste Aktivitäten unseres vereinseigenen Instituts, mit Belgien/den  Niederlanden/Deutschland Lösungen zu finden, den Datenaustausch im Interesse der Patienten über die Grenzen hinaus für Behandlungen zu erleichtern, unsere Kooperation mit dem Netzwerk der Deutschen Gesundheitsregionen und unsere Beteiligung an der HEALTH 4.0 am 23./24.3. in Köln sind dazu genau solche Bausteine. Mit BMC und dem Health Captains Club sind erste Gespräche geführt worden. In den Gesprächen über Anforderungen an künftige Gesundheitsberufe (Lutz Groh) sind Partner gefunden worden, die wie wir an die positiven Seiten der Digitalisierung glauben und dies in den Berufsbildern derzeit vermissen.

Der Verein wächst

Dazu hat sich die Zahl unserer Mitglieder verdoppelt, der Vorstand ist mit der Wahl von Claudia Ivascu wieder komplett und mit Ines Manegold haben wir eine Revisorin. Zwei teil-öffentliche Videokonferenzen zu Social-Impact-Bonds, die Sascha Mundstein geleitet hat, und zum Impfregister auf europäischer Ebene, das Ines Manegold angeregt hat, haben den Kreis der Interessenten an unserer Arbeit deutlich erhöht.
Seit Sigrid Averesch-Tietz die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat, sind wir bei LinkedIn in unserem Blog zunehmend aktueller und mit wachsender Beteiligung interessanter geworden. Unser Ziel, den Nutzen der Digitalisierung für die Menschen im Gesundheitsbereich sichtbar und umsetzbar zu machen, werden wir nicht aus den Augen lassen. Mit der Gründung unseres Instituts in Belgien haben wir dies auch operativ untermauert.

Neue Weichenstellungen

Dies sind ermutigende Zeichen für die Entwicklung des Vereins und es ist sicherlich an der Zeit, über die oben skizzierten inhaltlichen Ziele und strategischen Weichenstellungen zu diskutieren. Unser neues Vorstandsmitglied Claudia Ivascu hat dies zu Recht angeregt und der geschäftsführende Vorstand Lutz Groh unterstützt das sehr.

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein angenehmes Weihnachtsfest und ein gesundes, friedliches und ereignisreiches Neues Jahr! Und ich freue mich, im nächsten Jahr wieder weiteren Zielen zuzusteuern.

Herzliche Grüße

Ernst Martin Walsken

Vereinsvorsitzender